Digitaler Briefkasten

Werte Kolleginnen und Kollegen,

mit sehr viel Freude habe ich den Vorschlag von Martin Kaske zur Aufhebung der Vorgabe in den RAUS-Bestimmungen, dass Kälber Zugang zu einer ungedeckten Auslauffläche von mindestens 1 m2 haben müssen in den KGD Mitteilungen gelesen.

Diese Vorgabe hat zahllose Kälber krank gemacht und durch Durchfall oder dessen Folgen (Acidose/Exsikkose mit Folgen auf Respirationsleiden) umgebracht.
 

Hier noch einige Überlegungen zum Thema:

Schon eine leichte Exsikkose kann das Abhusten bei Respirationsleiden erschweren, weil der Bronchialschleim visköser ist.  Wenn diese Kälber dann in die nächste Gruppe kommen, haben sie einen vorbestehenden Lungenschaden. Bei Mastgruppen ist es der Infektionsdruck beim Einstallen und bei den Aufzuchtgruppen sind es oft die Kokzidien und der Gruppendruck auf die Jüngsten, der die Tiere besonders nachhaltig schädigt.

Zu den Kokzidien wäre noch eine Binsenwahrheit zu bedenken, die beim Stallbau bzw. bei der Organisation des Futterplatzes oft vergessen wird. Kokzidien brauchen ein feuchtes Milieu und rangniedere Tiere fressen oft vom Boden. Wenn der Boden beim Futterplatz feucht ist, dann haben die neu eingruppierten bzw. jüngsten Tiere mit Kokzidien zu kämpfen und leiden an Durchfall.

Sie kümmern und im besten Fall werden sie immun, aber können auch sterben, wenn ihr Problem zu lange unbemerkt bleibt. Deshalb sollten Feuchtigkeitsquellen wie (Selbst)Tränke aber auch Kot- und Harn organisatorisch strikt vom Futterbereich getrennt sein. Das Wasser sollte auch vom Futterbereich wegfliessen und sich nicht etwa dort ansammeln, was bei schlecht betonierten Ställen nicht allzu selten vorkommt. Der Fressplatz inkl. Boden muss bei den Jungtieren trocken sein!

Ob es dazu eine Vorschrift braucht….??? aber sie können sich bei der Stallplanung oder bei der Problemanalyse positiv einbringen.

 

Dr. med vet FVH
H. Pfäffli
Neufeldstrasse 20
3454 Sumiswald

 

 

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